Seniorin mit Pflegeroboter
Foto: Miriam Doerr

Optimal versorgt.

Wir alle wünschen uns ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter.

Innovative Lösungen werden in Zukunft dafür sorgen, dass unsere Angehörigen und wir selbst im Alter selbstbestimmt länger zuhause bleiben können und im Fall der Fälle in der Pflege optimal versorgt sind.

Intelligente Pflegeroboter können sowohl ältere Menschen, Angehörige als auch Pflegepersonal entscheidend unterstützen, auch wenn unser eigener Körper an Grenzen stößt. Neue Mobilitätskonzepte, wie etwa das autonome Fahren werden es in naher Zukunft ermöglichen, auch mit körperlichen Einschränkungen noch weitere Strecken bewältigen zu können und nicht zuletzt wird der Fortschritt in Telemedizin und Diagnostik die medizinische Versorgung auch im ländlichen Raum weiter verbessern.

Erfolgsgeschichten

Stromzähler prüft Unregelmäßigkeiten
Foto: TH Deggendorf

Im Notfall hilft auch die Datenlage

Technische Hochschule Deggendorf:
Im Forschungsprojekt „BLADL“ der Technischen Hochschule Deggendorf wird untersucht, wie bestehende Datenquellen genutzt werden können, um Seniorinnen und Senioren ein möglichst langes, selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen.

Dazu wurden die Daten von Smart Metern in 20 Versuchshaushalten erhoben und ausgewertet. Mittels künstlicher Intelligenz wird der Fingerabdruck einzelner Strom- und Wasserverbraucher identifiziert. So kann ein Inaktivitätsprofil gewonnen werden. Wenn die Inaktivität der Bewohnerinnen oder Bewohner zu stark vom typischen Verhalten abweicht, kann dies auf eine Notfallsituation hindeuten.

Link zum Projekt

Symbolbild DiVa-App
Bild: BZPD/Hochschule Kempten

Forschungsprojekt DiVa – alles in der App

Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten:
Das Forschungsprojekt „Einsatz einer digitalen Versorgungsanwendung für informell Pflegende und deren Wirkungen auf den Pflegealltag“ (DiVa) beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Nutzung einer digitalen Versorgungslösung von pflegenden Angehörigen und ihrem persönlichen Netzwerk als Unterstützung im Pflegealltag wahrgenommen wird.

Obwohl sich pflegende Haushalte hinsichtlich ihrer Bedarfe und auch Lebenssituationen unterscheiden, zeigt sich, dass pflegende Angehörige ebenso häufig mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind: unübersichtliche Angebotslandschaften für pflegebezogene Leistungen und Beratungen sowie ein hoher organisatorischer und zeitlicher Aufwand zur Koordination der Pflege. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben es sich verschiedene digitale Angebote zur Aufgabe gemacht, Lösungen für diese Bedürfnisse anzubieten und pflegende Angehörige bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen.

Für dieses Vorhaben erforscht das Bayerische Forschungszentrum Pflege Digital an der Hochschule Kempten eine bereits marktreife digitale Lösung. Die Anwendung stellt Informationen rund um die häusliche Pflege bereit und bietet Funktionen zur Organisation des Pflegealltags allein oder als Gruppe. Im Rahmen des qualitativen Forschungsprojekts DiVa wird anhand der digitalen Lösung untersucht, welche Funktionen der App in realen Pflegesettings genutzt werden, ob und wer bei der Organisation des Pflegealltags digital unterstützt werden kann und inwiefern die Informationsvermittlung sowie Kommunikation über eine Pflege-App zur Entlastung beitragen kann. Dafür wird die App über eine Dauer von etwa 5 Monaten von ca. 15 informell Pflegenden genutzt. Zu Beginn wird die Pflegesituation ohne digitale Versorgungslösung erfasst. Im weiteren Verlauf werden die Befragten aufgefordert, die Aspekte des Pflegealltags zu reflektieren, welche durch die App-Nutzung eine Änderung erfahren haben.

Link zum Projekt

Pflegeroboter GARMI
Foto: TU München

GARMI der feinfühlige Service-Humanoid

Technische Universität München (TUM):
Das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) setzt im Rahmen der Leuchtturminitiative „Geriatronik“ den Fokus auf die Forschung der Zukunft der Gesundheit. Das Vorhaben ist durch den demographischen Wandel in Deutschland motiviert und verfolgt das Ziel, den Herausforderungen des 3. Lebensalters durch den Einsatz von intelligenter Robotik zu begegnen und älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen.

Pflegeroboter GARMI
Foto: Axel König/StMWK

Dazu wird am Standort Garmisch-Partenkirchen das Forschungszentrum für Geriatronik in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. Forschungsschwerpunkt dieses Zentrums ist u.a. die Weiterentwicklung des autonomen Service-Humanoiden GARMI, speziell die Entwicklung telemedizinischer Services, feinfühliger Hände sowie eines multimodalen Roboterkopfes. Durch ein integriertes Erfahrbarkeitszentrum und eine breit angelegte Feldforschung innerhalb von Pilotwohnungen kommen die am Standort Garmisch-Partenkirchen entwickelten robotischen Systeme durch Kooperationen mit lokalen Alten- und Pflegeheimbetreibern bereits frühzeitig und unmittelbar den Senioren vor Ort zu Gute.

Link zum Projekt

SPITZENFORSCHUNG

Prof. Dr. Florian Wahl

Prof. Dr. Florian Wahl
Sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege
Technische Hochschule Deggendorf

Florian Wahl ist seit Oktober 2021 HTA-Professor für sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Seit 2018 forscht Professor Wahl am Technologie Campus Grafenau der THD, wo er die Forschungsgruppe „Artificial Intelligence for Context and Activity Recognition“ (AI4CARE) leitet.

Seine praxisnahe Forschung in den Bereichen Sensorik und künstliche Intelligenz zielt darauf ab, unterstützende Lösungen für die Pflege zu entwickeln. Auf diesen Feld zeichnet sich aufgrund der Demografie wie auch des Fachkräftemangels eine kritische Situation ab, die kreative technische Lösungen dringend erforderlich machen.